Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System und Innovationsforschung (ISI) und des International Council on Clean Transportation (ICCT) belegt, dass Hybrid Autos schlecht sind, da sie zu selten elektrisch fahren. Oder besser, der Akku zu selten geladen wird, um elektrisch fahren zu können.

e-Auto lädt in der Stadt – Photo by Andrew Roberts on Unsplash
Über das wieso schweigt die Studie. Hier mal meine Beobachtung / Meinung, die das „wieso“ erklären könnten.
Mir erscheint es wie das klassische Henne-Ei-Problem…
Die Hybridautos sind da, aber die Ladestationen nicht.
Klar, mit einem Eigenheim kann man sich eine eigene Box installieren lassen, dann gibt es keine Ausrede. Aber ich wohne zur Miete, wie viele Deutsche. Hier wird es schwierig mit einer Ladesäule. Es ist schon schwierig genug, einen Parkplatz zu finden.
Für mich wäre der Hybrid derzeit die ideale Lösung.
Ich fahre während der Woche viel innerstädtische Kurzstrecken. Also DAS Terrain des Elektroantriebs. Dazu am Wochenende des Öfteren 200 – 300 KM ins Umland und mehrfach im Jahr 450 KM zu Verwandten (jeweils einfacher Weg). Hier ist die Reichweite der Elektroautos heute schlicht noch nicht ausreichend, um unter realen Bedingungen diese Strecken rein elektrisch zu fahren. Allein schon, weil die Wochenendtouren meistens auf Parkplätzen im Wald enden, von wo die Wandertour startet. Mangels Lademöglichkeit, werden dann aus 250 halt 500 KM Strecke.
Und genau hier ist auch das Problem für den Hybrid. Es gibt keine (oder nur sehr wenige) Ladesäulen da, wo sie gebraucht werden. Klar kann ich nur von Erfurt reden und eingeschränkt von den Orten, wo es mich sonst so hin verschlägt.
Wie würde ich den Hybrid in der Woche nutzen? Zum Einkaufen, Freunde besuchen und sonstige Erledigungen machen.
Also schauen wir mal, erste Station, der Thüringen Park. Großes Lob, direkt am Eingang des Parkplatzes ist eine Ladestation, negativ: für ganze 2 Autos, wenn ich das richtig verstanden habe mit den Anschlüssen und diese sind meistens, wenn ich vorbei komme, belegt. Überwiegend von E-Autos.
Und das war es dann schon in Erfurt.
Lidl, Aldi, TEC, Real, Globus, Netto oder auch Mc Donalds oder Burger King Fehlanzeige. Überraschung, SELGROS hat eine Ladestation.

ladendes e-Auto – Photo by CHUTTERSNAP on Unsplash
Gut, ich kann da einkaufen, aber die Mehrheit wohl eher nicht.
Ihr seht, es könnte so einfach sein, den Elektroanteil am Fahrbetrieb hoch zu schrauben. Sorgt für Ladestationen, wo die Menschen sind.
Die Stadtwerke haben damit begonnen in Ihren Parkhäusern Ladesäulen zu installieren, das ist der richtige Schritt. Mehr davon.
Und wenn dann die Supermärkte und Fast Food Läden mit ziehen und mindestens 2-4 Ladesäulen auf Ihren Parkplätzen installieren, würde das jede Menge bringen.
Das Auto parkt da eh eine halbe bis 1,5 / 2 Stunden. Dann ist der Akku wieder voll und es geht elektrisch nach Hause. Und schon steigt der Stromanteil drastisch und die Umweltbilanz wird deutlich besser.
Oder habt ihr andere PRAKTIKABLE Lösungen? Klar würde ich mir Induktionsschleifen in der Straße wünschen und alles geht vollelektrisch, aber bleiben wir mal realistisch.
Weitere Links zu dem Thema:
- Fraunhofer Institut: Analysis of data for 100,000 plug-in hybrid electric passenger cars confirms high deviation from official fuel efficiency and CO2 values vom September 28, 2020
- Süddeutsche: Dreckig trotz Stromanschluss vom 28. September 2020
- Zeit: Das Ladekabel bleibt oft im Kofferraum vom 28. September 2020
- SWR: Hybrid-Autos verbrauchen mehr, als offiziell angegeben vom 28. Sept. 2020
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